Olafs
Interessen: Paläontologie: Erste Vögel hatten vier Flügel
Archaeopteryx hatte Federn an den Hinterbeinen, sagen dänische
Paläontologen
Die ersten Vögel waren Gleiter mit vier Flügeln und haben sich erst
später zu Flugkünstlern mit leichtem Skelett und zwei Flügeln
entwickelt. Diese Hypothese stellen dänische Paläontologen nach einer
erneuten Untersuchung des Berliner Exemplars des Urvogels
Archaeopteryx auf. Das berichtet
das britische Wissenschaftsmagazin
New Scientist (Ausgabe vom 22.
Mai, S. 8).
Der Archaeopteryx hatte Konturfedern entlang seines Rückens, rund um die
Beine und möglicherweise auch in seinem Nacken, entdeckten Per
Christiansen von der
Universität Kopenhagen und Niels
Bonde vom Geologischen Institut in Kopenhagen. Sie bestätigen mit ihrer
Analyse bislang eher anekdotische Berichte, dass die Hinterbeine des
Urvogels mit zarten Federn bestückt waren.
Die Konturfedern, zu denen zum Beispiel Flug- und Schwanzfedern gehören,
formen das äußere Erscheinungsbild eines Vogels. Die Federn haben eine
erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Gefieder moderner Vögel, sagen die
Wissenschaftler. Die Beinfedern waren allerdings nur etwa 3,5 Zentimeter
lang und somit zu kurz zum Fliegen. Doch sie könnten die Überbleibsel
von Hinterflügeln sein, welche die Vorfahren des Urvogels noch besaßen.
Diese Theorie, dass die ersten Vögel vier Flügel hatten, wird durch
einen weiteren Befund gestützt: Im vergangenen Jahr wurde ein
Dinosaurier namens
Microraptor
gefunden, der 20 Millionen Jahre später lebte als der Archaeopteryx und
Flugfedern auf allen vier Gliedmaßen besaß.
Die Entwicklung der Federn könnten die Evolution des Fliegens
eingeleitet haben, vermuten Christiansen und Bonde aufgrund des
Microraptors und der befiederten Hinterbeine des Archaeopteryx. Die
Skelettanpassungen kräftiger aktiver Flieger wie das charakteristische
Schultergelenk, das starke Handgelenk, der kurze Rücken und der kurze
Schwanz folgten erst danach. Vogel-Fossilien sind jedoch enorm selten
und noch wissen Forscher nicht genug, um die Evolution der Vögel
eindeutig nachvollziehen zu können.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff
|