Olafs Interessen: Astronomie: Todesspirale ins Schwarze Loch


Zum ersten Mal könnte es Astronomen dank des Hubble-Weltraumteleskops gelungen sein, ein Schwarzes Loch quasi direkt "bei der Arbeit" zu beobachten: Die Forscher verfolgten, wie ein Gasklumpen um das Objekt Cygnus XR-1 kreiste und schließlich verschwand - vermutlich in einem Schwarzen Loch.

Schwarze Löcher gehören sicherlich zu den geheimnisvollsten Objekten im Weltall.

Bis heute konnte man ihre Existenz nicht wirklich beweisen, sondern nur aus Theorien folgern. Und so war bisher auch niemandem die direkte Beobachtung eines Schwarzen Loches gelungen.

Man fand lediglich zahlreiche Hinweise, die, zusammengenommen, ihre Existent als äußerst wahrscheinlich erscheinen ließen.

So konnte man beispielsweise die Strahlung der Materie beobachten, die gerade in das Schwarze Loch hinein fällt oder aber die Bahnen von Sternen verfolgen, die von diesen mysteriösen Gebilden angezogen werden.

Joseph F. Dolan von NASA Goddard Space Flight Center könnte nun der bislang direkteste Beweis für die Existenz eines Schwarzen Lochs gelungen sein.

Der Wissenschaftler beobachtete im ultravioletten Bereich des Lichtes einen heißen Gasklumpen, der um ein kompaktes Objekt kreiste, das unter dem Namen Cygnus XR-1 bekannt ist.

Mit der Zeit wurden die Signale des Gases immer schwächer, bis der Gasklumpen schließlich ganz verschwunden war.

Genau diese Beobachtung würde man erwarten, wenn der Gasklumpen in ein Schwarzes Loch gefallen wäre.

Durch die ungeheure Gravitationswirkung in der Nähe des Schwarzen Loches sollte die Wellenlänge des Lichts nämlich immer länger und das Signal immer schwächer werden. Irgendwann erreicht das Gas den so genannten Ereignishorizont des Schwarzen Lochs.

Ist dieser einmal überschritten, gibt es kein Zurück mehr, denn von hier entkommt weder Materie noch Licht.

Gäbe es keinen Ereignishorizont, hätte man eine Lichtblitz sehen müssen, der entsteht, wenn das Gas die Oberfläche des kompakten Objektes im Zentrum erreicht hat. 

Die Signale des Gasklumpens zu finden war keine leichte Aufgabe: Das Hochgeschwindigkeits-Photometer des Weltraumteleskops hatte während dreier Beobachtungsphasen jeweils etwa 100.000 Messungen pro Sekunde gemacht und auf diese Weise rund eine Milliarde Datenpunkte gewonnen.

In jahrelanger Arbeit hat nun Dolan versucht, aus den Daten ein passendes Signal herauszufiltern und fand schließlich zwei solche Ereignisse.


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