Olafs Interessen: Astronomie: Cassini findet keine Blitze in der Venusatmosphäre

+ Cassini ist am Ziel


Die Saturnsonde Cassini, die Ende des vergangenen Jahres den Jupiter passierte, flog 1998 und 1999 an der Venus vorüber.

Forscher versuchten dabei, Signale von Blitzen in der Atmosphäre des Nachbarplaneten zu finden.

Cassini war im Juli 1999 und im April 1998 an der Venus vorüber geflogen und der Wissenschaftler Donald Gurnett von der Universität Iowa nutzte diese Gelegenheit, um ein lange bestehendes Rätsel über die Atmosphäre unseres Nachbarplaneten zu lösen: 

Im Jahr 1978 nämlich hatte eine russische Venussonde Signale aufgefangen, für die manche Forscher Blitze in der Venusatmosphäre verantwortlich machten.

Andere blieben auch nach weiteren Indizien skeptisch, so dass der Vorüberflug von Cassini eine willkommene Gelegenheit darstellte, der Frage noch einmal nachzugehen und nach speziellen Radiosignalen zu suchen, die durch Blitzentladungen verursacht werden.

Auf diese Weise hatte Cassini während eines Vorüberflugs an der Erde 1999 zahlreiche Blitze nachweisen können.

Bei den beiden Passagen an Venus allerdings fand die Sonde keinerlei Hinweise auf Blitze in der Atmosphäre. 

"Wenn es also Blitze in der Venusatmosphäre gibt, sind sie entweder ausgesprochen selten oder sie unterscheiden sich sehr von irdischen Blitzen." so Gurnetts Schlussfolgerung. "Da sich die Atmosphäre der Venus sehr deutlich von der der Erde unterscheidet, wäre es auch nicht überraschend, wenn die elektrischen Aktivitäten dort anders ablaufen würde als bei uns."


im Juni 2004:

Cassini ist am Ziel

Geschafft: Der Satellit ist am Saturn angekommen und soll den Planeten nun vier Jahre lang untersuchen.
Nach 7 Jahren und mehr als 3,4 Milliarden zurückgelegten Kilometern ist es nun soweit – die Weltraumsonde Cassini, ein Gemeinschaftsprojekt der NASA und der ESA, fliegt in diesen Tagen an einem der Saturnmonde vorbei. Innerhalb der nächsten vier Jahre sind dann umfangreiche Untersuchungen der Atmosphäre des Gasplaneten sowie eine Landung auf dessen Mond Titan geplant. Darüber berichtet der Nachrichtendienst des britischen Magazins Nature.

Cassini wird zunächst in einer Entfernung von nur 2000 Kilometern an dem kleinen Saturnmond Phoebe vorbeifliegen. Dieser nur 220 Kilometer Durchmesser aufweisende Himmelskörper umrundet Saturn in einer Entfernung von 13 Millionen Kilometern und war wohl einst ein Asteroid, der von dem Gravitationsfeld des Gasplaneten eingefangen wurde.

Der kritische Punkt der Cassini-Mission steht am 1. Juli an. Dann nämlich soll die Sonde durch die Feuerung von Bremsraketen über den Ringen des Saturn abgebremst werden, so dass der Planet in den folgenden Jahren umrundet werden kann. Cassini wird dann die genaue Zusammensetzung sowie das Wetter der im wesentlichen aus Helium und Wasserstoff besehenden Planetenatmosphäre untersuchen. Magnetfeldmessungen sollen zudem die innere Struktur des Saturns preisgeben.

Eine weitere heikle Mission wird die versuchte Landung der Landefähre "Huygens" auf dem Saturnmond Titan darstellen, geplant für den 14. Januar 2005. Da bisher vollkommen unklar ist, ob die Oberfläche dieses Mondes fest oder flüssig ist, darf man auf den Erfolg dieser Teilmission besonders gespannt sein. Dem Huygens-Team zu Folge könnte die Fähre jedoch selbst bei einer Landung in einer Flüssigkeit über einen Zeitraum von etwa einer halben Stunde Daten einsammeln, bevor sie für immer versinken wird.

von Stefan Maier


Im Juni passierte Cassini unseren Planeten Saturn und untersuchte seinen Mond Phoebe. Lies doch bitte einmal hier!


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